Katathym Imaginative Psychotherapie

Was ist eigentlich Katathymes Imaginatives Bilderleben?

Das Wort Katathym kommt aus dem Griechischen (kata = herab, hinab, hinein, thymos = Seele, Gemüt, Leidenschaft) und imaginativ kommt ebenfalls aus dem Griechischen und bedeutet bildhafte Vorstellung.

In dieser Form der Therapie wird mit Bildern gearbeitet, die der Klient in seiner Vorstellung reproduziert und die, dass innere Gefühlsleben wieder spiegelt.

Geschichte des Katathymen Bilderlebens

Die Methode basiert auf den Erkenntnissen des Psychoanalytikers Hanscarl Leuner. Anfänglich wurde diese Form der Therapie unter den Begriffen „Katathymes Bilderleben“ (KB) und „Symboldrama“ bekannt. Heute heißt es im offiziellen Sprachgebrauch „Katathym imaginative Psychotherapie“ (KIP).

Leuner entwickelte  eine Anzahl von feststehenden Motiven (zum Beispiel Blume, Haus, Weg) und verwendete diese gezielt in seiner Therapie. Leuners Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass sich bei der Imagination Arbeit  (Tagtraumsitzungen) mit Klienten tief gehende Wirkungen erzielen ließen. Mittels seiner entwickelten Therapieform deckte Leuner unbewusste Konflikte auf. In der Folge war es ihm möglich, die eigene Kreativität des Klienten weiterzuentwickeln und die Ressourcen nachhaltig zu stärken.

Wer profitiert von dieser Therapie?

Diese Form der Therapie ist für jeden zugänglich. Sie ist sehr wirksam, wenn es darum geht, psychische Schwierigkeiten aufzuarbeiten und besser mit persönlichen Belastungen klarzukommen.

Wir erzielen beachtliche Ergebnisse in der Bewältigung von Alltagsproblemen, wie z.B. Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten bei KindernWutanfälle oder Schlafprobleme.

Das Katathyme Imaginative Bilderleben wird auch in der Kurztherapie angewendet, z.B. bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Paaren in der Behandlung von Krisen, Depressionen, psychosomatischen Beschwerden  und vieles mehr.

Auch liegen Erfahrungen bei der Behandlung von Essstörungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vor. Sie wird bei Patienten mit festgefügten Abwehrstrukturen, bei denen der Zugang zur Emotionalität gestört ist angewendet. Ebenfalls wird diese Therapie bei einfach strukturierten Patienten angewendet.

Wie muss man sich das katathyme Bilderleben nun praktisch vorstellen?

Eine Sitzung beginnt zunächst mit einer kurzen Tranceeinleitung. Diese dient dazu, die Aufmerksamkeit des Klienten gezielt auf bestimmte emotionale Abläufe zu lenken.

Zum Beispiel wird ihm dazu vorgeschlagen, sich einen schönen Strand oder eine Bergwiese vorzustellen.

So werden bestimmte Ressourcen, Stimmungen und Konflikte beim Klienten angesprochen. Aus dem Gefühl heraus lässt der Klient bestimmte Geschichten und Szenen im Kopf entstehen (imaginieren). Der Klient berichtet nun, was sich vor seinem inneren Auge abspielt und ob er zusätzlich zu den Bildern z.B. noch etwas riecht, schmeckt, hört oder spürt.

Anders als bei einer reinen Visualisierung entsteht so ein umfassendes vielschichtiges Erlebnis. Während des Katathymen Imaginativen Bilderlebens wird der Klient durch den Therapeuten begleitet und von ihm gezielt unterstützt.

Wichtig ist es hier die Aufdeckung des unbewussten Konfliktes und die Stärkung sowie Weiterentwicklung von Ressourcen. Das Katathyme Bilderleben regt die Symbolisierungsprozesse nachhaltig an und bietet so die Chance, an der Persönlichkeitsstruktur zu arbeiten und die neuen Erlebnisse in den realen Alltag zu übertragen.